Gemeinschaftsgarten SeedCity-ETHZ Zürich

SeedCity ist der Gemeinschaftsgarten auf dem suburbanen ETH-Campus Hönggerberg in Zürich. Auf 600 Quadratmetern schaffen Studierende und Mitarbeitende zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern der umliegenden Quartiere ein kleines Gartenparadies – bepflanzt mit seltenen Gemüsesorten, Kräutern, Obst und Beeren. Ziel von SeedCity ist es, die soziale und ökologische Nachhaltigkeit auf dem ETH Campus zu fördern und den Campus zu beleben.

SeedCity ist eines von drei Siegerprojekten des Ecoworks-Workshops 2010 und wird von der ETH Zürich durch eine Anschubfinanzierung und Coaching unterstütz.

Erweiterung der Gartenfläche

Im Zuge der Erweiterungsbauten im Jahr 2013 wurde dem Verein eine erweiterte Fläche angeboten. Daraus entstand vom Verein der Wunsch, die Planung und Umsetzung der Erweiterung als gemeinschaftlicher Prozess durchzuführen.

Aurelian Jäggi als Co-Trainer und ich haben daraufhin einen Partizipations-Workshop moderiert und begleitet. Zuerst wurden die verschiedenen Visionen aufgeschrieben und durch bestimmte partizipative Abläufe der Projektgestaltungsmethode Dragon Dreaming zu verschiedenen Aufgaben, und Themen koordiniert.

Die Ergebnisse dieses partizipativen Prozesses dienten als Grundlage für einen weiteren Permakultur Planungs-Workshop mit Permakultur-Designer Markus Pölz.

Markus Pölz hat am ersten Tag einen theoretischen Input zur Permakultur gegeben. Am zweiten Tag wurden Planungsgruppen gebildet, die sich jeweils unabhängig voneinander Gedanken gemacht haben, was es für einen Permakultur-Garten an diesem Ort alles zu beachten gilt. Auch verschiedene gestalterische Wunschvorstellungen wurden diskutiert und am Schluss dieses Workshops präsentiert.

Bei einem darauffolgenden Zeitpunkt lag meine Aufgabe als Landschaftsarchitekt darin, diese unterschiedlichen Aufgaben und Themen mit den allgemein üblichen Planungsbedingungen zu konfrontieren und zu einem Ganzen zusammenzuführen. Nach mehrmaliger gemeinsamer Überarbeitung ist für den erweiterten Bereich ein Entwurfskonzept nach Prinzipien der Permakultur entstanden.

2015 sollen erste Umsetzungen gemacht werden, auch mit Hilfe von Workshops und Aktionstagen.

Dazu hat SeedCity einen Jahresplan auf die Beine gestellt, in dem unter anderem die entsprechenden Worshops terminiert wurden.

Aufbauend auf bereits gesammelten Erfahrungen im Bereich der Projektgestaltung hat der Verein selbst einen Projektplan entwickelt, auf dem der heutige Jahresplan basiert.

Langfristige Ziele des Vereins

Die Ziele des Vereins SeedCity sind weit abgesteckt. Der Garten soll neben dem Anbau von Obst und Gemüse auch zur Erholung und Begegnung dienen. Er ist auch ein Ort des Lernens, an dem Wissen rund um die Permakultur weitergegeben werden soll. Ivelina Grozeva hat dazu mit viel Einsatz das Programm "Spread the Seed" ins Leben gerufen und entwickelt.

Herausforderungen und finanzielle Mittel

Es ist viel Engagement gefragt – bei Fragen nach den finanziellen Möglichkeiten zum Erhalt und Anpassung der bestehenden Fläche, als auch zur Entwicklung zur Erweiterung. Inzwischen bin ich dem Verein beigetreten und wir möchten verschiedene Ideen und Wege ausprobieren, um nicht langfristig von Stiftungsgeldern abhängig zu sein. Als Grundlage dient hier eine konventionelle Grobkostenschätzung für Aussenanlagen. Im nachhaltigen Sinne wird diese Kalkulation in verschiedene Sparten unterteilt.

  • nach Eigenleistung und Fremdleistung
  • nach Leistung durch Tausch
  • nach Materialien vor Ort und Ausserhalb
  • nach möglicher finanzieller Unterstützung von ausserhalb

Das Projekt SeedCity möchte weiteren engagierten Gruppen auch ausserhalb der Gartenthemen zeigen, wie sie ihren Zielen nachgehen können und sie und zur Eigeninitiative ermuntern. Wichtig erscheint mir dabei eine gute Mischung aus "Buttom Up"- und "Top Down"-Strukturen aufzubauen.

Zu den regelmässigen Veranstaltungen sind alle herzlich eingeladen. Es gibt noch viel zu planen, viel zu tun, viel zu lernen und vor allem auch viel zu feiern!

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